Die Anfänge 1971 - 1980

Die Geschichte der Stadtkapelle beginnt anlässlich des Rangaufestes 1970 in Spalt, bei dem sich der damalige Bürgermeister Anton Forster, angeregt durch die vielen teilnehmenden Kapellen, Gedanken darüber machte, wie die musikalische Tradition in der Hopfen- und Bierstadt Spalt wieder belebt werden könnte. Kurz darauf wurden erste Gespräche über die musikalische Leitung eines neu zu gründenden Musikzuges mit dem aus Abenberg stammenden Franz Höfling geführt. Im Herbst 1970 wurde dann seitens der Stadt eine Werbeaktion gestartet, um Kinder für den Musikzug zu gewinnen.

 

1971:      Am 14.02.71 trafen sich dann ca. 100 Kinder mit ihren Eltern in der Stadthalle, um Trommeln, Pfeifen und Fanfaren zum ersten Mal auszuprobieren. Die Instrumente wurden von der Stadt zur Verfügung gestellt. Der Andrang war so groß, dass sich anfangs zwei Kinder ein Instrument teilen mussten.

In den folgenden Monaten begann an bis zu 4 Probeabenden in der Woche zuerst in der Stadthalle, später im kath. Jugendheim die mühevolle Arbeit des Musikmeisters Franz Höfling. Unterstützt wurde er von seinem Sohn Franz, der mithalf, den Kindern das Musizieren beizubringen. Hierbei darf auch die damalige Heimmutter Rosa Schrankler nicht unerwähnt bleiben, die sich fast allabendlich sowie auch bei den Auftritten mit um die Musikzöglinge kümmerte.

Der erste Auftritt fand schon im Juli 71 in Vilseck statt. Die über 100 Musiker nahmen in Schwarz-Weiß an einem Festzug teil. Im gleichen Jahr wurde an Weihnachten abends vor der Kirche musiziert.

 

1972:      Im Februar 72 wurde der Förderverein "Musik- und Spielmannszug der Stadt Spalt" gegründet. Das Wahlergebnis:  1. Vorstand: Bürgermeister Anton Forster, 2. Vorstand: Heinrich Asam, 1. Schriftführer: Otto Stengel, 2. Schriftführer: Otto Hertlein, Kassier: Kurt Kellermann, Musikmeister: Franz Höfling, Beisitzer: Georg Wechsler, Moritz Herzog, Willi Flock und 11 weitere Betreuer für den nun auf 128 Kinder angewachsenen Spielmannszug. Außerdem trat der Verein dem Nordbayerischen Musikbund (NBMB) bei.

Die Mitgliederzahl des Fördervereins stieg in den folgenden Jahren auf 160 an und hat sich heute bei ca. 110 passiven Mitgliedern eingependelt.

 

Bei den Auftritten in Ansbach, Stirn, Enderndorf und Spalt sammelte der Spielmannszug seine ersten Erfahrungen mit dem Musizieren in der Öffentlichkeit. Er wirkte bei der Primiz von A. Nüsslein mit. Der erste Vereinsausflug führte nach Schönberg ins Stubaital, Neustift und Fulpmes. Der Spielmannszug trat 1972 beim 100-jährigen Eisenbahnjubiläum in Spalt auf, übernahm zum erstenmal die musikalische Umrahmung des Johannistages und veranstaltete im Dezember sein erstes Weihnachtskonzert in der ausverkauften Stadthalle. Hierbei erhielt der Verein seinen ersten Bass vom damaligen Landrat Dr. Greiner. Eine Vereinstracht (schwarzer Hut mit weißer Feder, weiße Bluse, grüne Weste, schwarze Kniebundhose, weiße Strümpfe und schwarze Schuhe) wurde ebenfalls 1972 angeschafft, wobei der Verein von der Stadt Spalt, Stadtbrauerei, Sparkasse und den Eltern der Musizierenden finanziell unterstützt wurde, um die dafür anfallenden Kosten (30.000 DM) tragen zu können. Die neue Tracht wurde beim 100-jährigen Eisenbahnjubiläum zum ersten Mal der Öffentlichkeit vorgestellt.

 

1973:      Das Jahr 1973 begann mit einem Auftritt in der Meistersingerhalle (wie auch in weiteren Jahren) und auf der Kaiserburg in Nürnberg. Erste Kontakte zum Spalter Patenbataillon in Roth wurden bei einem Konzert in der Otto Lilienthalkaserne geknüpft. Diese Verbindung wurde in den folgenden Jahren durch weitere Auftritte ausgebaut und vertieft.

An Festzügen in Offendorf, Parsberg und Merkendorf wurde ebenfalls mitgewirkt. Durch Zukauf weiterer Blasinstrumente veränderte sich der Klangkörper langsam vom reinen Spielmannszug zum Musikzug, der sein Können beim Musikfest in Neuhaus erfolgreich unter Beweis stellte. Von 1973 bis 1983 übernahm der Musikzug den Part der anführenden Kapelle beim Fürther Erntedankzug. Der Höhepunkt in diesem Jahr war für den Verein der Ausflug nach Höchenschwand (Schwarzwald), wobei man bei einem Abstecher nach Zurzach (Schweiz) an einem Festzug mitwirkte und ein Konzert gab. Beim Weihnachtskonzert erhielt der Verein dann seinen zweiten Bass von Landrat Dr. Greiner.

 

1974:       Es wurde für die Lebenshilfe Schwabach ein Wohltätigkeitskonzert gegeben, bei Trachtenfesten in Spalt, Weißenburg und am Starnberger See teilgenommen sowie die Feier zum Stollenanstich des Altmühlüberleiters durch den Bayerischen Innenminister Goppel musikalisch umrahmt. Zur Erholung fuhren die Musiker auf den Feuerkogel im Dachsteingebirge. Um Kontakte zu anderen Vereinen herzustellen und sich sportlich zu messen, wurde das erste Fußballturnier zwischen DJK Abenberg, EMZ Dietenhofen, FFW Spalt und MZ Spalt in Spalt mit anschließendem Tanzabend abgehalten. Diese sportliche Begegnung wurde in den folgenden Jahren etliche Male wiederholt. 

 

1975:      Der Musikzug musizierte 1975 bei verschiedenen Feuerwehr- und Trachtenfesten, gab Konzerte in Roth und Schwabach und spielte beim Musikfest in Lauf den Großen Zapfenstreich. Der Höhepunkt dieses Jahres war beim Pfingstausflug nach Rodeneck (Südtirol) der Ausflug nach Venedig mit einem Konzert auf dem Markusplatz, auf dem sich innerhalb kürzester Zeit eine riesige Menschenmenge versammelte, die der Kapelle heftig applaudierte.

 

1976:      In diesem Jahr besuchte der Verein erfolgreich die Bundesmusikfeste in Heilsbronn und Langensendelbach. An Pfingsten fuhr man nochmals nach Rodeneck und unternahm Ausflüge an den Gardasee und nach Meran. Im Herbst folgte der Verein einer Einladung der Söterner Musikfreunde nach Sötern (Saarland) zur Kirchweih - für die Musiker ein unvergessener Ausflug. Der Gegenbesuch fand in Spalt an Johanni 77 statt. Beim Fußballturnier in Abenberg erreichte sowohl die Damen- als auch die Herrenmannschaft des Musikzuges den 1. Platz.

 

1977:      Als besondere Auftritte 1977 sind zu erwähnen: die Mitwirkung bei der Stadterhebung der Stadt Stein, der fränkische Abend in der Stadthalle für die neue Orgel, die musikalische Umrahmung eines Spiels des 1. FC Nürnberg sowie die Teilnahme an den Kreismusikfesten in Cadolzburg und Vilseck. Der Vereinsausflug ging ins Feriendorf Eichwald und nach Straßbourg (Frankreich). Im Laufe der Jahre schwand die Anzahl der Musiker, trotz etlicher Neuzugänge. 1977 waren noch 55 Musiker im Verein aktiv.

 

1978:        Es beteiligte sich der Musikzug mit dem "Military Escort" an der Plattenaufnahme für die LP "Musik aus dem Landkreis Roth". An Pfingsten reiste man nach Sauerbrunn (Burgenland), um bei der Kirchweih mitzuwirken. Man unternahm Ausflüge nach Mörbisch, zum Neusiedler See und musizierte in Wiener Neustadt. Ein weiteres Konzert mit der DJK Abenberg, dem TV 48 Schwabach, einer Gastkapelle aus Les Sables und unserem Musikzug wurde in der Spalter Stadthalle durchgeführt. Die Primizfeier von J. Forster wurde ebenfalls vom Musikzug mitgestaltet.

 

1979:      Mit zwei Wohltätigkeitskonzerten für die Lebenshilfe Schwabach im Schwabacher Markgrafensaal und in der BW-Kaserne Roth begann das Jahr 1979. Es folgten Auftritte beim Altstadtfest und 100-jährigen Brauereijubiläum in Spalt sowie beim Nürnberger Volksfestzug. Die Patenschaft für den Musikverein Röttenbach wurde vom Musikzug übernommen. Durch Nachwuchswerbung konnte eine größere Gruppe Anfänger für den Verein gewonnen werden.

 

1980:      Im Jahre 1980 fuhr der Musikzug erneut nach Sauerbrunn, um dort zu musizieren und bei einer Live-Sendung des ORF aus Sauerbrunn mitzuwirken. Man war auch Mitinitiator des ersten Dr. Greiner Gedächtniskonzertes, dem Vorläufer des nun alljährlich stattfindenden Kreiskonzertes des NBMB im Landkreis Roth.

Beim Bürgerschießen des Spalter Schützenvereines traf der Musikzug genau ins Schwarze und schoss sich auf den 1. Platz im Mannschaftswettbewerb.

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